N
Nāda (sk) H.
Vom Stamm nad: widerhallen, donnern. Ein Klang (sk.: Śabda) mit einer mächtigen Resonanz. Als mystischer Klang verweist Nādabindu (sk.) nach der großen, ursprünglichen Schwingung, dem Urklang, der das Universum zur Entfaltung gebracht hat: Nādabrahman (Brahman, ausgedrückt als Nāda) verweist nach der “göttlichen Resonanz” im AUM-Klang, der von Mystikern gehört werden kann. Siehe: Theos. I, 131-2: Nādabrahman und Nādaśriṣṭi (“das ganze Resonanzsystem, das das Innerste des Universums durchziehen soll”).
Nāga (sk) H., B.
Schlange oder Drachen (China, Tibet). Unterrichtende Gottheiten, Wächter über die Gebiete der Welt, besonders dort, wo es Seen oder Ozeane gibt, bewahren sie angeblich die Geheimlehren der Weisheit. Tatsächlich sind die großen Nāgas die weisen Adepten, die die Menschheit beschützen und erleuchten.
Nāgārjuna (sk) B.
Einer der großen buddhistischen Philosophen und Gründer der Mādhyamika-Schule. Sein Name verbindet Nāga (Drache) mit Arjuna (eine Baumsorte) und erinnert daran, daß er unter einem Baum geboren und von den Nāgas in ihrem Wasserpalast unterrichtet sein soll. Nāgārjuna, der “Drachenbaum” (chin. Lung-Shu), in Andhra Pradesh (Südost Indien) geboren, ist der 14. Patriarch des Buddhismus (2. oder 3. Jahrh. n.Chr.). Siehe auch: Prāsaṅgika. Gemäß dem T.G. wurde er aber 223 v.Chr. geboren.
Naljor [rNal’byor] (tib) B..
(H.P.B. schreibt ‘Narjol’ (Herausgeber). Die Verwirklichung (jor) des friedlichen Zustandes (nal) der Kontemplation. Das Wort entspricht dem Begriff von Yoga (sk). Der Naljorpa (weiblich: Naljorma) ist einer, der sich in Yoga übt, ein Yogi (weiblich: Yoginī). Schlagintweit (B.T., S. 88) gebraucht das Wort Naljor fälschlicherweise für Naljorpa und übersetzt es mit Heiliger oder Anhänger. H.P.B. gebrauchte dasselbe Wort (Naljor), um einen heiligen Adepten anzudeuten.
Nirmāṇakāya (sk) B.
Körper (Kāya) der “Transformation” (Nirmāṇa), vom Stamm Nirma: bauen, formen, hervorbringen, kreieren. Die exoterischen Traditionen bezeichnen mit diesem Ausdruck den irdischen Körper oder den “Körper der (übernatürlichen) Erscheinungsform”, der von den Buddhas benutzt wurde, um unter die Menschen mit der Absicht zu kommen, sie zur Befreiung zu führen. Im Tibetischen verweist das Wort Tulpa (sPrul-pa) nach einer mehr oder weniger illusorischen Erscheinung (wie ein Geist) oder einer (scheinbar wirklichen) Erscheinung, die beginnt, mit einer magischen Kraft zu arbeiten; ein Tulku ist die sichtbare Emanation (oder Nirmāṇakāya) eines großen Heiligen oder einer Gottheit, die periodisch zum Heil aller Wesen inkarnieren kann, eine Art Avatāra. In der Theosophie verweist Nirmāṇakāya 1.) nach einem erhabenen Zustand, wie z.B. der eines Adepten, der sich von den Illusionen der Welt befreit hat, jedoch, gerade wegen seines großen Mitleids, in den unsichtbaren Gebieten verbleibt, mit der Welt in Verbindung steht und zur “Schutzmauer” beiträgt, die die Menschheit behütet; 2.) nach dem permanenten astralen “Körper” (Kāya), der sehr rein und etherisch ist, den er sich bewahrt hat, um seine Mission zu erfüllen.
Nirvāṇa (sk) H., B.
Das Erlöschen (z.B. einer Flamme, die vom Wind ausgeblasen wurde, usw.). Es ist ein Zustand völligen Erwachens oder eines transzendentalen Bewußtseins, den man durch die Verbindung des individuellen Seins mit der ewigen Wurzel (Brahman, Ālaya, usw.) erreicht. Dieser erhabene Zustand der Seeligkeit ist die Frucht, die der Arhat erworben hat, jedoch letztlich vom Bodhisattva verweigert wird. Wer ganz und gar darin aufgeht, löst sich von jeder Verbindung mit der Welt der Lebenden. Der Nirvāṇin (sk) hat Nirvāṇa erreicht.
Nyima (tib)
Die Sonne
Nyingmapa [rNyingma-pa] (tib) B.
Mitglied einer nicht-reformierten Sekte der “Alten”, die im 8. Jahrh. n.Ch. von Padmasambhava, dem Gründer des ersten buddhistischen Klosters in Samye, errichtet wurde.