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P Alphabetisches Glossar

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P

Parabrahm (sk) H.

Das höchste Brahman, jenseits von Brahman, das Absolute.

Paramārtha (sk) H., B.

  1. Der allerhöchste Reichtum (Artha), den wir erreichen können: die höchste geistige Erkenntnis (daher: Paramārtha Satya: die absolute Wahrheit, im Gegensatz zu Saṁvṛti Satya); 2.) (gemäß Schlagintweit) das Buch, das Nāgārjuna von den Nāgas, die ihn unterwiesen, erhalten haben soll.

Pāramitā (sk) B.

Vom Stamm pṛ: fahren (vorbeigehen) lassen. Die transzendentalen oder grundlegenden Tugenden, die ermöglichen, das “andere Ufer” zu erreichen, die totale Emanzipation des Bewußtseins. Die Tugenden oder die erhabenen “Perfektionen” sind gewöhnlich sechs an der Zahl (Dāna – Nächstenliebe; Śila – Moral; Kṣānti – Geduld; Vīrya – Energie; Dhyāna – Meditation; Prajñā – Weisheit) deren Anwendung eine Ausbreitung des Achtfältigen Edlen Pfads ist, der zu allen Formen des Buddhismus gehört. Die anderen vier Pāramitās für den, der sich auf den Pfad des Bodhisattvas begibt, sind: 1.) Upāya Kauśala – die angemessenen, klugen Mittel (um Weisheit zu verbreiten); 2.) Pranidhāna– das unwiderrufliche Gelübde (um Erleuchtung zu erlangen und alle Wesen zu diesem Ziel emporzuziehen); 3.) Bala – die (zehn) Fähigkeiten, die erlauben, in allen Situationen klar zu sehen und Fortschritte auf dem Weg zur Reinheit und Erleuchtung zu machen); 4.) Jñāna – die genaue Kenntnis der Dinge.

Paranirvāṇa (sk) B.

Der höchste Zustand des Nirvāṇa, nicht mit Parinirvāṇa, dem endgültigen Nirvāṇa, zu verwechseln, das mit dem vollkommenen Erlöschen jeder aktiven Individualität am Ende des großen Evolutionszyklus zusammenfällt, nämlich für die Dauer einer Nacht von Brahmā.

Parikalpita (sk) B.

Dieses Wort verweist nach etwas Eingebildetem oder Erfundenem: ein reines Produkt des Verstandes, das einen dazu verleitet, das für wirklich anzusehen, was nur Leere ist.

Personalität – Th.

Die psycho-physische, irdische Person. Siehe: Ego.

Pfad (der Edle) B.

Sk.: Āryamārga. Siehe: der Vierfältige Pfad. Der Pfad hat viele Bedeutungen. Siehe auch: Mārga.

Pforte

Die Stimme der Stille spricht von sieben aufeinander folgenden mystischen “Pforten“, deren Schlüssel mit den Namen der sechs Pāramitās übereinstimmen; Virāga, die mittlere, wurde hinzugefügt, während, klassisch gesehen, der Lehrling die Pāramitās möglichst zusammen ausüben sollte. Diese Pforten symbolisieren einen stufenweisen Weg der inneren Metamorphose und werden durch entscheidende Übergänge von einem Zustand in den anderen markiert, gleich so vielen Initiationen. Darüber hinaus kann man die ersten drei Schlüssel (im fallenden Bogen) mit den drei letzten (in steigendem Bogen) übereinstimmen lassen, indem man Dāna (Nächstenliebe) mit Prajñā (Mitleid-Weisheit) verbindet, Śila mit Dhyāna und Kṣānti mit Vīrya, wobei die Pforte zu Virāga genau in der Mitte der zwei Bogen steht.

Planetengeist – Th.

In der Die Stimme der Stille verweist “Planetengeist” nach dem besonderen Strahl des Logos (als zentrale, spirituelle Sonne gesehen), mit der jede Menschenseele durch die mystische Abstammung, ihr “Vater” sozusagen, verbunden ist. Vgl.: S.D. I, 573-4, wo die höhere Drei-Einheit im Menschen (siehe: das heilige Dreieck) dargestellt wird, und zwar als Ausstrahlung eben dieses Planetengeistes (oder Dhyāni-Buddha). Alle spirituellen Seelen, die also von demselben “Himmlischen Vater” geboren sind, bleiben während der langen Reihen ihrer irdischen Wiedergeburten “Geschwister-Seelen”.

Prajñā (sk) B., Th.

Im Mahāyāna ist Prajñā auf dem höchsten Niveau die perfekte Weisheit, das allumfassende Wissen der Fülle des Ganzen, gefangen in der Leere aller begrenzten Formen. Es ist die sechste der “Perfektionen” (Pāramitās), die im täglichen Leben geübt werden müssen. In der Theosophie weist Prajñā in seiner allgemeinen Bedeutung (als universale Bewußtseinskraft) auf die “Macht oder die Kapazität die zur Wahrnehmung führt und unter sieben verschiedenen Aspekten mit der Materie (in der manifestierten Welt) korrespondieren”, also müssen “im Menschen notwendigerweise sieben Bewußtseinszustände” bestehen (S.D. II, 59 Fn.). “Diese sieben bestimmten Bewußtseinszustände oder Prajñā korrespondieren auch mit den sieben Prinzipien der menschlichen Konstitution”: (S.D. II, 29 Fn.). Diese Macht an der Basis oder Wurzel des Seins manifestiert sich gewöhnlich als Auffassung, Kenntnis der Dinge, Intelligenz; von dieser besonderen Bedeutung ausgehend, werden im klassischen Buddhismus drei Sorten (oder “Methoden”) von Prajñā (Pāli: pañña) unterschieden, nämlich dann, wenn jene Kenntnis vom individuellen Denken (oder Überlegung) herrührt, anderen zuzuhören, und die Bücher zu studieren, oder auch von seiner eigenen mentalen Entwicklung her, was Übung und Konzentration erfordert. Siehe: T.G.: Trijñāna. Diese Methode ist lediglich eine Vorbereitung: das höhere Niveau von Prajña liegt jenseits des gewöhnlichen Denkbereiches.

Prāsaṅgika (sk) B.

Der Name einer Linie, die von Buddhapālita, einer der Nachfolger des Nāgārjuna im 5. Jahrh. n.Chr., gegründeten Mādhyamika Schule. Dieses Wort stammt von Prasaṅga, das nach jedem einzelnen der für sich stehenden “Fälle” verweist und aufeinander folgend betrachtet wird in syllogistischen Folgerungen, deren Ziel es ist, die Lächerlichkeiten der Standpunkte, die die Gegner der Schule vertreten, zu beweisen.

Pratyāhāra (sk) H.

In den Yoga Sūtras von Patañjali ist Pratyāhāra der fünfte Grad von Yoga, der Dhāranā vorangeht und vorbereitend (für alle Meditationsübungen) ist. Es ist das Sich-Zurückziehen der Sinne, die von ihren Gegenständen abgelenkt werden müssen, um den Verstand (Manas) von deren Herrschaft zu befreien und ihn auf das Meditationsobjekt zu konzentrieren. In der Bhagavad-Gītā hören wir über die Analogie mit der Schildkröte, die ihre vier Pfoten und den Kopf in ihren Panzer einziehen kann.

Pratyeka Buddha (sk) B.

Von Pratyeka: “für eine einzige Person”, “auf eine einzige Weise”. Das Wort verweist nach jemandem, der isoliert von anderen und ohne einen Meister Fortschritte macht, um auf diese Weise zu versuchen, das “private und individuelle Heil” zu erreichen, das nun gerade dasjenige ist, was die Bodhisattvas aufgeben.