T
T’ang [Tang] (ch)
Der Name zweier chinesischer Dynastien, von denen Li Shi-Min in jüngerer Zeit gegründet wurde (618-907). Es ist einer der Namen Chinas.
Taṇhā (Pāli) B.
Im Sanskrit: Tṛṣṇa, Durst nach Leben, um die Sinnesfreuden zu genießen, der überwältigende Wunsch, in allen seinen Formen leben zu wollen, die das Wesen an Saṁsāra binden.
Tāntrika (sk) B.
Adept des Tantrismus, (auf den voneinander verschiedenen Texten beruhend, die Tantra genannt werden und die verschiedene brüske Manieren zur Erleuchtung empfehlen, indem sie spezifische Praktiken und oft geheime Initiationen gebrauchen). Es gibt eine degenerierte Übungsform, (der Tantrismus “der linken Hand” oder Vāma Mārga), die von der schlimmsten Art schwarzer Magie und Zauberei Gebrauch macht (T.G.).
Tao [Dao] (ch) B.
[H.P.B. schreibt Tau, Red.]. Route, Pfad, Weg (vgl.: Mārga). Es ist die letzte der Vier Edlen Wahrheiten: der Achtfältige Pfad führt zum Wesen eines Arhat.
Ta-Shih – Chi (ch) B.
Dies ist der Name eines großen Bodhisattva, der im westlichen Paradies von Amitābha (Devachan) an der rechten Seite dieses Buddha bildlich dargestellt wird, während Kuan-Shih-Yin an seine linke Seite plaziert wird, alle drei sind “die Drei Weisen des Westens”. Siehe: Edkins (C.B., S. 209, 234)
Tat (sk) H.
Siehe: Kaṭha Upaniṣad, (II, 1 und 2) in der das Selbst DAS (That) ist; so auch in der Chāndogya Upaniṣad (VI, 9-16), in der die große Vorschrift: tat tvam asi = du bist DAS wiederholt erwähnt wird. Zum Mantram AUM TAT SAT wird verwiesen nach: Bhagavad-Gītā XVII, 23-28.
Tathāgata (sk) B.
Ein Ausdruck, der auf denjenigen, “der so gekommen ist”, hinweist, (tathā āgata = als sein Vorgänger): der Buddha Gautama, oder “der so gegangen ist” (tathā gata = zum anderen Ufer).
Tattvajñānin (sk) H.
Einer, der Tattvajñāna besitzt, die Kenntnis der Wahrheit, die Wahrnehmung der wahren Prinzipien in allen Dingen. Siehe: Theos., Mai 1889, S. 479, 482: Unterschied zwischen Ātmajñānin und Tattvajñānin.
Thegpa-Chenpo’i-do (tib.) B.
Eine Sūtra (Do [mDo]) des Mahāyāna- (Thegpa-Chenpo) Ursprungs, als eine Übersetzung von Schlagintweit (B.T., S. 122 et seq.), veröffentlicht unter dem Titel: “Reue empfinden für alle Sünden, Lehre des verborgenen Schatzes”. Es ist “ein Gebet für die Buddhas der Bekenntnis – gestern, heute, morgen”.
Tīrthika oder Tīrthaka (sk) H., B.
Vom Wort Tīrtha abgeleitet, das eine Passage oder ein Durchgang, eine Furt, einen Strom überqueren bedeutet; also: eine Sekte (die als Furt dient, “um zum anderen Ufer zu gelangen”). Die Tīrthika(s) waren Mitglieder der einen oder anderen Sekte, die sich den Buddhisten widersetzten und gelten darum für diese als “Ungläubige.” (“Ketzer”, “Ungetreue”, “Treulose” usw.), die das Dharma des Buddha verwerfen. Manchmal waren es strenge Asketen, die ihren Körper kasteien und paranormale Fähigkeiten besitzen.
Titikṣā (sk) H.
Von Tij: aushalten, leiden. Ertragen ist eine Fähigkeit, die von den Yogis zur Perfektion gebracht wurde, die alle Gegensätze (Freude-Schmerz, usw.) mit Entschlossenheit, Mut und Geduld ertragen, ohne vom Pfad abzuweichen.
Trikāya (sk) B.
Die drei Körper oder Formen (Kāya) des Buddha. Dies ist eine sehr okkulte Lehrstellung im Mahāyāna Buddhismus, die zahlreiche (exoterische) Kommentare enthält, deren Bedeutung nur mittels esoterischer Schlüssel erklärt werden kann, die für die “Wenigen” reserviert sind. Sie verweist nach den “glorreichen Roben” (Nirmāṇakāya, Sambhogakāya und Dharmakāya). Sie werden vom Adepten während seiner Askese entwickelt, die, obgleich sie ihm ein unsterbliches Bewußtsein durch alle Veränderungen hindurch versichern, ihm dauerhaften Gebrauch seines Wachbewußtseins auf allen Gebieten der Manifestation erlauben, bis in die Sphären von Nirvāṇa, möglicherweise freiwillig mit der Welt der Menschen in Kontakt treten, um sie zu behüten und zu erleuchten. Siehe: T.G.: Trikāya, Triratna und Triśārana.
Tsung-Men [Zong-Men] (ch) B.
Eine Schule oder Sekte, besonders die Schule von Ch’an (jap: Zen), die mit dem großen Patriarchen Bodhidharma verbunden ist. Gemäß Edkins (C.B., S. 158) spiegelt der exoterische Zweig des Buddhismus (siehe: Chiao-Men) die Tradition der “Worte” des Buddha wider, während der esoterische Zweig (Tsung-Men) die Tradition des ”Herzens” von Buddha umfaßt: bewaffnet mit dem “echten Siegel” oder dem “Siegel der Wahrheit”, soll Bodhidharma den Weg zur Kontemplation geöffnet haben” (Ch’an Dhyāna), während “er sich von den Buch-Instruktionen abwendet”, um die wahre Natur des Herzens von Buddha zu erreichen.
Tulpa’i – Ku [sPrul-pa’i-sKu] (tib) B.
Koerper der Transformatond oder Emanation. Siehe Nivrmānakayā
Turiya (sk) H.
Woertlich: Vierte. Das Wort verweist nach dem Bewußtseinszustand in allertiefster Trance (T.G.) und übersteigt die drei niederen Bewustseinszustände (wachen, träumen, Tiefschlaf). Siehe: Māṇdūkya Upaniṣad, wo Turīya als eine nicht zu beschreibende Erfahrung des Selbst, jenseits aller Dualität, erscheint. Gemäß H.P.B. (T.G.) ist dies ein Zustand von Seligkeit, beinahe nirvāṇisch, den man in Samādhi erreicht, nämlich ein Zustand der höheren Triade, die sich unterscheidet, jedoch nicht von anderen niederen Zuständen abzuscheiden ist.