Y
Yāna (sk) B.
Ein “Fahrzeug” oder ein methodisches System, das zur Erleuchtung und Freiheit des Gebundenseins mit Saṁsāra führt. In den buddhistischen Lehren unterscheidet man sehr oft das Hīnayāna ( kleines Fahrzeug) vom Mahāyāna (großes Fahrzeug).
Yogāchāra – B.
Eine mystische, esoterische Schule des Mahāyāna, die man bis zu Āryāsaṅgha, einem direkten Lehrling des Buddha zurückverfolgen kann. Der frühere Āryāsaṅgha lebte in einer Zeit, die dem späteren lange vorausging. Er war ein Arhat und gründete die ursprüngliche Yogāchāra-Schule, ein durch und durch esoterisches Institut. Diese Schule ist ein Zweig des Mahāyāna und ist eine wahrhaft spirituelle Institution, deren Lehren essentiell mit denen der Theosophie übereinstimmen. H.P.B. mahnte zu ihrer Lebzeit (T.G.), diese Lehren nicht mit allem, was später unter dem Namen Yogāchāra versammelt wurde, besonders die Tantrischen Lehren, zu verwechseln. Die Anwendung der Tantrischen Lehren kann zu schwarzer Magie führen (E.T.G.). Diese Mahātantra-Schule, die wenig mit den ursprünglichen Absichten des echten Yogāchāra zu tun hat, wurde von Samantabhadra gegründet, dessen Lehren später, um das 6. Jahrh., von dem pseudo-Āryāsaṅgha gesammelt und mit Randbemerkungen versehen, so als mit Litaneien, Formeln, Zaubersprüchen usw. Diese Schule ist völlig exoterisch und populär, und ihre Arbeiten sind zum größten Teil Kompositionen Tantrischer Verehrung und Rituelle, die den Lehrling nur zu schwarzer Magie und Zauberei bringen kann (E.T.G.).
Heute ist das reine Yogāchāra (oder Cittamātra) System von Āsaṅgha und seinen Anhängern gut bekannt. Es hat nichts mit Tantra zu tun. In modernen (gelehrten) Verhandlungen des Buddhismus ist die Yogāchāra- (oder Cittamātra) Schule analysiert. Es gibt keinerlei Aufzeichnungen, die irgendwie mit Vajrayāna oder Tantrismus zu tun haben. Der Name Āryāsaṅgha dürfte später (im 5. oder 6. Jahrh.) von irgendwelchen Pseudo-Meistern geliehen sein, hat aber nichts mit dem Gründer der Yogāchāra-Schule zu tun, die tatsächlich ein Zweig des Mahāyāna ist, (ursprünglich) den Mādhyamikas gegenüber ablehnend, später jedoch mehr oder weniger versöhnt. Āsaṅgha ist der Autor bekannter (und analysierter) Verhandlungen, Sūtras oder Śāstras.